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Gehen, Sehen, Verstehen
Ein Rundgang durchs Planquadrat
Samstag, 14. April, 16 Uhr
Kreuzblume, Kardinal-Höffner-Platz, 50667 Köln


Der Status quo im Planquadrat offenbart eine disparate Gemengelage zwischen Qualität, Desinteresse und Situationskomik. Höchst unterschiedliche Beispiele für Kunst im öffentlichen Raum wurden in Begleitung der Kunsthistorikerinnen Anja Nathan-Dorn, Melanie Bono und Barbara Hess von den Projektverantwortlichen Markus Ambach und Kay von Keitz auf einem gemeinsamen Spaziergang besucht und vorgestellt. Der Überblicksrundgang offenbarte die teilweise unverständliche Gemengelage von Kunst im öffentlichen Raum. Die Arbeiten erscheinen punktuell und unzusammenhängend in den öffentlichen Raum eingebracht. Offensichtlich ist, dass verschiedenste Protagonisten mit ihren persönlichen Interessen den öffentlichen Raum bespielen, wobei es zwischen den Einzelereignissen keine verbindende Organisation gibt. Kritische Statements, die sich aus dem Rundgang als Handlungsanweisungen filtrieren lassen:

Nachbarschaften: Das Nebeneinander verschiedenster Arbeiten (Situation Kreuzblume/Taubenbrunnen) wird nicht sinnfällig als Nachbarschaft behandelt und diskutiert. Die einzelnen Akteure handeln ohne Rücksicht auf diese Nachbarschaften. Die Überfrachtung bestimmter Situationen führt zur Unlesbarkeit eigentlich interessanter Arbeiten und Situationen.
Folgerung: Der Austausch zwischen den verschiedenen Akteuren aus Kunst, Stadtplanung, Architektur und privaten Anliegern muss eine Plattform und entsprechende Organe erhalten, die die Kommunikation zwischen den Protagonisten und anstehenden Maßnahmen steuert.

Stadtmöblierung wie Parkpoller, Pflanzkübel, Hinweisschilder und Infrastrukturen vermehren die Überfüllung und stören die Arbeiten.
Folgerung: Sie überflüssig zu machen ist Aufgabe der Stadtverwaltung und der Gesellschaft, die durch ihr Verhalten (Beispiel: Parkverbote missachten, kein selbstverantwortliches Handeln im Stadtraum praktizieren) diese Maßnahmen nötig macht. Geeignete Maßnahmen zur Aktivierung der Selbstverantwortung der Bürger können stärkere Einbeziehung und Teilnahme der Bürger in Entscheidungsprozesse sein.

Die Auswahl der künstlerischen Arbeiten im Bereich der Denkmalkultur scheint oft nicht aktuell und in der Qualität problematisch. Auch andere Auswahlmechanismen wie Fassadengestaltungen oder Plastiken vor Firmensitzen, die zwar privat entschieden werden (siehe WDR/Hartung), aber das Bild des öffentlichen Raumes prägen, sind oft undurchsichtig und nicht von aktuellen Qualitätskriterien, sondern privaten Geschmacksurteilen getragen.
Folgerung: Privaten Stiftern und Akteuren sollte ein beratendes Gremium, evtl. mit Weisungsbefugnis (Kunstbeirat, StadtLabor) beiseite gestellt werden, das berät und steuert, um hier höhere Qualität und für die Stifter größere Akzeptanz und Bedeutung zu generieren.

Kontext und Aufstellungsort: Die Aufstellungsorte sind oft nicht nachvollziehbar und der Kontext der Arbeiten wird nicht in regelmäßigen Abständen auf seine (noch bestehende) Sinnfälligkeit überprüft.
Folgerung: Die Stimmigkeit von Aufstellungs- und Bearbeitungsräumen ist für die Kontextualität der Arbeiten und ihre Kommunikation mit dem Stadtraum entscheidend. Ein Gremium sollte permanent oder in regelmäßigen Zeiträumen (10 Jahre) eine Überprüfung der Standorte und der Veränderungen im Umfeld nachgehen.

Zustand und Pflege: Manche Arbeiten sind in schlechtem, nicht funktionierendem Zustand (z.B. Wormland-Gebäude/ Piene) oder auch in kaum auffindbaren Situationen aufgestellt. Auch Vandalismusschäden und unterlassene Pflege führen zu einem schlechten Auftritt von Kunst im öffentlichen Raum. Solche Arbeiten können ihre Wirkung nicht mehr entfalten und geben ein missverständlich schlechtes Bild ab, das nicht ihrer Qualität, sondern ihrem Zustand entspringt.
Folgerung: Alle Arbeiten im öffentlichen Raum müssen von der öffentlichen Hand, Stiftern und Investoren regelmäßig gewartet und gepflegt werden, da die Arbeiten sonst zu unrecht als schlecht oder redundant bewertet werden. Dieser Pflegeaufwand sollte schon bei der Aufstellung der Arbeiten berücksichtigt und klar delegiert werden.

Freie Arbeiten und autonome künstlerische Äußerungen: Die beeindruckende Menge von rund 100 Arbeiten im Planquadrat täuscht darüber hinweg, dass nur sehr wenige Arbeiten aktuell sind und einen diskutablen Zeitbezug aufweisen. Beim überwiegenden Teil handelt es sich um Fassadenschmuck, Plaketten oder Denkmäler, die einen klarenZweck verfolgen. Freie Arbeiten, in denen Kunst in einen aktuellen Dialog mit Stadt und Stadtraum tritt (z.B. Merlin Bauers „Liebe deine Stadt“), sind äußerst selten. Gerade diese Arbeiten aber stellen wichtige Fragen im Zusammenhang mit der Wirkung von Kunst im öffentlichen Raum Folgerung: Es müssen geeignete Strukturen geschaffen werden, um solche Arbeiten zu fördern und (temporär) zu vermehren. Dazu sind im Besonderen die aktuellen Regeln für Kunst am Bau, über die die meisten Arbeiten in den öffentlichen Raum gelangen, zu überprüfen. Es sollte ermöglicht werden, öffentliche Gelder aus Kunst am Bau von den betroffenen Gebäuden auf andere Orte zu verlagern, an denen sie sinnfälliger eingesetzt werden können, um auch solche Orte mit einzubeziehen, an die sonst niemals solche Gelder gelangen, die aber für Kunst interessant und stadträumlich wichtig sind (siehe Nord-Süd-Fahrt etc.

 

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